Gestern Abend haben El LÜko und Uwe zufällig eine Suzuki GT 380 gesehen. Muss ich noch weiter erzählen? Ihr wisst doch, wie die Geschichte ausgeht: Die Suzuki steht schon neben der GT 185, der RD 200 und der 400er Four.
Na, gut. Weil es ja doch zwei oder drei Leute lesen, es draußen zu warm und zum Biertrinken zu früh ist, hier die Story from the very beginning:
Nach der Pubertät lief bei El Lüko einiges durcheinander. Er geriet auf die schiefe Bahn und wurde von Zweitaktfahrern und Rollerbesitzern sozialisiert. Erst Jahre später sah El Lüko Licht am Ende des Tunnels. Es war der H4-Scheinwerfer von Uwes 750er Four, der für Erleuchtung sorgte. Genau wie Uwe einst ein paar hilflose Nandus mit der Flasche aufzog und in Nordwestmecklenburg auswilderte, um den ewigen Weg der Evolution zu korrigieren, so nahm er auch El Lüko unter seine Fittiche und führte ihn in die Welt der großen Viertakter ein. Kaum, dass zwei Jahre vergangen waren, kam mit der 400er Four das erste Moped mit vollständigen Verbrennungskreislauf unter El Lükos Hintern und nach den ersten Kilometern wurde klar, dass hier noch nicht aller Tage Abend ist. El Lüko träumte schon von Vierzylinder der Literklasse aus Italien oder Japan. Uwe war stolz.
Und so begab es sich gestern Abend, dass Uwe zwecks Charakterstärkung El Lükos Feierabend etwas umgestaltete. Ausnahmsweise sollte es nicht sofort in die Fahrtbiergarage gehen; nein – man wollte das schöne Wetter genießen und mit den (4-Takt) Mopeds zu Werner Wasserbier fahren. Dort galt es, ein neues Kellerbier zu verköstigen, aber das ist eine andere Geschichte. Von langer Hand geplant, führte Uwe sein kleines Schäfchen zu einem neuen Mopedhändler, der im August seine Pforten öffnen wird. Seit einigen Tagen standen schon große Mopeds vor der Tür – unter anderen eine Repsol Fireblade, die El Lüko und Uwe auf wundersameweise verbindet – was hier aber niemals näher erläutert werden wird. Egal. Kurz den Anker geschmissen und vorm Mopedladen angedockt.
„Was soll ich hier?“
„Hier gibt,s Mopeds – die kucken wir uns an.“
„Ärrrrrrrgh“
„Los, komm!“
„Ärrrrrrrgh. Na, gut“.
Ich weiss nicht, wann und wofür ich meine Karmapunkte eingetauscht habe, aber kaum, dass wir zwischen reichlich übermotorisierten und heckbefreiten Mopeds standen, wandte sich das Schicksal gegen mich.
„Kuck mal, Lüko“
„Hä? Neee.“
„KUCK MAL, LÜKO!“
„HÄ? NEEEE! „
*Kurze Pause für die Dramatik*
„BO, EY – NE GT! NE 380er! Ist die zu verkaufen?“
Jetzt kürz ich ab: Nach 3 Minuten wussten wir so ungefähr, wem das Moped gehörte, nach weiteren 8 Minuten waren wir auf Mission Kellerbier, nach 56 Minuten gab es noch etwas Sonnenschein auf und Fahrtwind um die Nasen und die Welt machte einen guten Eindruck.
Zeitsprung: Heute Morgen bei Uwe am Frühstückstisch:
8:25 Uhr: „Uwe, wie ist denn dein Plan für heute? Ich fahr mal bei dem Mopedbesitzer vorbei – vielleicht finde ich den ja.“
„Ich komm mal besser mit.“
„Abfahrt“
8:39 Uhr: Ein Industriegebiet vor den Toren der Hansestadt, ein Fachgeschäft für KFZ-Teile. Schwarzmattierte 20″-Alus lenken Uwe ab, El Lüko wendet sich an den Verkäufer. Das folgende Gespräch ist eine exakte Abschrift, basierend auf den Aufzeichnungen von Uwes Diktiergerät.:
„Moin. Gehört Ihnen die GT 380?“
„Äh, ja.“
„Verkaufen?“
„Ja.“
„Jetzt sofort, ohne alles?“
„Ja.“
„Papiere da?“
„Ja.“
„O.k. – dann leg ich jetzt X Euro hier sofort auf den Tisch und gut is.“
„Ja. Das habe ich mir auch so vorgestellt.“
„Hier – bitte nachzählen.“
„Ja. O.K. – hier sind die Papiere. Wo das Moped steht, weisst du ja“
„Ja. Danke. Tschüß“
8:42 Uhr: Die Wirkung des Felgensprays lässt nach und Uwe kommt wieder zu sich. Die beiden fahrtbiergeschädigten verlassen das Fachgeschäft:
„Ich hab mir nicht gerade schon wieder einen kleinen Zweitakter gekauft.“
„Doch. Alles richtig gemacht.“
„Na, ja – ich kann die ja immer wieder verkaufen. Das Geld kriege ich jederzeit locker wieder.“
„Natürlich. Das war ein reiner Vernunftkauf.“
„Von dem Geld könnte ich einen großen Viertakter kaufen.
„Natürlich.“
„Sehen wir uns an der Garage?“
„Bis gleich.“
Seien Sie auch nächstes Mal dabei, wenn El Lüko wieder sagt:
„Ich ruf erst mal meine Frau an, bevor sie es aus den Medien erfährt.“
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